Ops ist die Göttin der Saat, der Fruchtbarkeit, des Reichtums, der Fülle und des Überflusses, sowie die Schutzgöttin der Neugeborenen. Ihr Name leitet sich wahrscheinlich von „opes“, (lat. für „Macht, Kraft, Stärke, Beistand, Reichtum“) her und deutet so auf eine Göttin des Reichtums der Natur sowie aller Naturkräfte hin.

 Die opulente Überfülle

Ops-fürkarteOps ist die Göttin der Saat, der Fruchtbarkeit, des Reichtums, der Fülle und des Überflusses, sowie die Schutzgöttin der Neugeborenen. Ihr Name leitet sich wahrscheinlich von „opes“, (lat. für „Macht, Kraft, Stärke, Beistand, Reichtum“) her und deutet so auf eine Göttin des Reichtums der Natur sowie aller Naturkräfte hin.

Abgeleitet wird davon auch Opus – das Werk, damit ist klar, dass Ops eine Schöpfungsgöttin ist. Ihr Name ist bei uns noch in dem Wort „opulent“ enthalten, denn sie repräsentiert die Überfülle der aus der Erde stammenden Nahrung. Man stelle sich einen reich gedeckten Tisch mit frischen Früchten und Feldfrüchten im späten August vor. Das ist die Göttin Ops!

Getreide und Neugeborene

Ihr Beiname Consivia leitet sich von consiva (lat. – die geborgen hat) ab. Sie ist damit die Göttin des geborgenen Getreides und im übertragenen Sinne der Neugeborenen. Sowohl das junge Getreide wie auch die Kinder werden aus dem Mutterschoß – jenen der Mutter Erde oder einer Menschenfrau – geborgen. Diese zarten Wesen beschützt und bewacht nach deren „Bergung“ die Göttin Ops.
Daher war es Brauch, das Neugeborene unmittelbar nach der Geburt auf die Erde zu legen, damit es von Ops mit all der Fülle der Erde beschenkt wird.

Ihr zu Ehren wurde alljährlich am 23. oder am 25. August das Erntefest Opiconsivia an ihrem Heiligtum am Fuße des römischen Kapitols und am 19. Dezember das Fest Opalia im Zuge der Saturnalien gefeiert. Bei diesen Opalia sollen auch Männer zugelassen worden sein, was bei anderen Festen zu Ehren dieser Göttin verboten war.

Dabei soll es eine Zeremonie gegeben haben, welche sexuelle Handlungen im Zusammenhang mit Berührungen der Erde beinhaltet hat. Es ist zu vermuten, dass Frauen und Männer sich damit gesegnet haben und darum gebeten haben, dass die unerschöpfliche Fruchtbarkeit der Erde auch auf sie übergehen möge. In späterer Zeit setzte man Ops mit der griechischen Rheia gleich, doch beide waren ganz eigenständige Göttinnen.

Opal als vielfarbige Schleier der Göttin

Der heilige Stein der Ops war, wie könnte es anders sein, der nach ihr benannte Opal. Er ist so bunt, wie alle Früchte dieser Erde und wird daher auch als der vielfarbige Schleier der Göttin angesehen. Wegen seiner untergründigen weiblichen Bedeutung wurde er im Christentum als Unglücksstein bezeichnet. Es heißt, er könne in Hexenzaubereien die Augen blenden und damit Frauen unsichtbar machen.

Tatsächlich ist das die Funktion von funkelndem Schmuck, großen Amuletten, auffälligem Geschmeide. Die Trägerin kann sich dahinter wirklich verstecken, also quasi unsichtbar machen. Die Aufmerksamkeit anderer ist von diesem Schmuckstücken so angezogen, dass der Trägerin niemand mehr in die Augen sieht. Später erinnert man sich nur mehr an das Geschmeide und nicht an die Frau, die es getragen hat. Das ist für das Wirken von Zauber oft recht entscheidend. Arabische AlchmistInnen setzten den Opal überhaupt mit den Stein der Weisen gleich, weil er alle wichtigen Farben enthält: rot, blau, gelb, grün und weiß.

Überschwänglich, verströmend, ausufernd

Ops war die Schwester und Ehefrau von Saturn, dem Gott des Ackerbaus. Ist die Energie von Saturn eher karg, einengend und weist auf Grenzen und mühevolle Arbeit hin, so ist Ops überschwänglich, sich verschenkend und verströmend, ausufernd — eben opulent.

Gemeinsam haben sie eine Tochter, die Göttin Ceres (in manchen Auslegungen auch Juno), sowie die Söhne Jupiter (oberster Gott im römischen Pantheon) und Neptun (Gott des Meeres). Saturn war ja kein besonders angenehmer Zeitgenosse. Er wollte seinen Sohn Jupiter fressen, statt dessen wurde ihm ein Stein untergeschoben. Dieser von Saturn verschlungene Stein wurde machte ihn zum Gott der Grenzsteine. Schließlich wurde Saturn von seinem Sohn Jupiter gestürzt, der ja auch viel mehr seiner Mutter nachgeraten ist. (Nicht umsonst wurde nach ihm der größte Planet in unserem Sonnensystem benannt. In Horoskopen deutet er immer auf Erweiterung und Entfaltung hin).
Jupiter gilt als Beschützer aller Menschen und ihnen stets wohlgesonnen.

Erntedankfest oder Einkaufsbummel zu Ehren der Göttin

Ops ist die Göttin, die Frauen die Gewissheit gibt, dass immer alles da ist. Sie schöpft aus dem Vollen und ist daher eine besonders gute Verbündete, wenn die Zeiten einmal karg und mühsam sind. Sie unterstützt besonders Frauen, die unter sparsamen und geizigen Männern leiden.

Ein gutes Ritual für Ops ist ein persönliches Erntedankfest mit Freundinnen, bei dem sich die Tische biegen und wo in keinster Weise auf Kalorien oder leere Geldbörsen geachtet wird. So kann man die Göttin einladen und um ihre Unterstützung bitten.

Wenn Frauen im Zweifel sind, ob sie sich etwas Opulentes leisten können, das kann noch ein Sahneschnittchen sein oder das wunderbar bunte Kleid oder der vielleicht der geheimnisvoll funkelnde Opal im Schaufenster, dann können sie daraus ein kleines Ops-Ritual machen und es sich – zu Ehren der Göttin – gönnen.

Ein ausgiebiger Einkaufsbummel, bei dem zwischendurch immer wieder ein feines Kaffee-Päuschen gemacht wird, das ist ganz nach dem Geschmack der Göttin Ops.

Sollten Frauen dann vielleicht irgendwelche schiefen Blicke oder sogar Vorhaltungen bekommen, zu viel Geld ausgeben oder zu viele Kalorien eingenommen zu haben, dann empfiehlt es sich, bloß mit einem schlichten „Oops“ die Göttin herbei zu rufen und keine weiteren Entschuldigungen oder Erklärungen abzugeben.  

auch: Opis, Ops Consivia

 

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