Durga ist die indische bzw. Hindu-Göttin, die die allmächtige schöpferische Kraft und das Bewusstsein der höchsten Macht verkörpert – die beste Ausdrucksform der Natur als weibliche Gottheit.

Allmächtige schöpferische Kraft

 

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Durga ist die indische bzw. Hindu-Göttin, die die allmächtige schöpferische Kraft und das Bewusstsein der höchsten Macht verkörpert. Sie ist die „Mahadevi“, die Allmutter, die göttliche Mutter-Göttin – ist machtvoll und die beste Ausdrucksform der Natur als weibliche Gottheit.
Sie verkörpert Leben und Tod, Liebe und Gerechtigkeit. Alle Göttinnen Indiens sind als unterschiedliche Ausdrucksformen der Schöpfungsenergie Shakti zu verstehen. Durga ist die am weitesten verbreitete Anbetungsform Shaktis. Sie personifiziert die Gesamtheit der Kräfte der Gottheiten. Sie ist eins ist mit dem Absoluten.

Der Kampf gegen die Dämonen

Ihr Name kommt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich: Die schwer zu Begreifende, die Unzugängliche.
Als der zerstörerische Aspekt der göttlichen Mutter erscheint Durga, um Dämonen zu bekämpfen. Mit großer Leichtigkeit tötete sie Mahisha, Shumbha, Raktajiva, Nishumba – sie waren alle sehr machtvolle Dämonen. Die Legende erzählt, dass in der Schlacht der Gottheiten gegen die Dämonen niemand den Dämon Durga töten konnte. So baten die Gottheiten Devi um Hilfe.
Devi schärfte ihre Waffen und ritt auf einem Tiger in den Kampf gegen diesen Dämon. Sie tötete ihn, als er sich in einen Wasserbüffel verwandelte. In Erinnerung an ihren Sieg in der großen Schlacht nahm sie seinen Namen – Durga – an.

In der Überlieferung steht die als Ausdruck ihrer gewaltigen Energie oftmals auf dem Löwen oder Tiger reitende Durga vor allem für die Zerstörung des Dämons der Unwissenheit, dabei segnet sie alle, die nach Verwirklichung des Göttlichen streben.

Durga ist freundlich, liebenswürdig und gnädig zu denen, die ihr ergeben sind. Sie erfüllt die Wünsche aller, die mit aufrichtigem Herzen zu ihr beten. Sie gewährt materiellen und spirituellen Reichtum. Suchende rufen sie mit der Bitte an, all ihre Wünsche zu zerstören, damit sie ihr höchstes Selbst entfalten können. Sie hilft bei der Vernichtung unserer inneren negativen Kräfte, Schwächen und Kleinheit.

Verhilft Menschen zur Erleuchtung

Durga wird oft mit schöner Hautfarbe und acht oder mehr Armen dargestellt. Sie trägt das dritte Auge auf der Stirn. In der Regel wird sie in Rot gekleidet dargestellt. Sie wird als überirdisch strahlend beschrieben. Ihr unermesslicher Glanz durchdringt die drei Welten, ihre Füße biegen die Erde und ihre Krone berührt den Himmel. Sie kann dem Leben das Leiden nehmen und durch ihre Strahlkraft kann sie den Menschen zur Erleuchtung verhelfen.
Mit ihren tausend Armen durchdringt sie das Universum. In ihren vielen Händen trägt sie variierende Symbole, zu denen ein Diskus, ein Dreizack, eine Seemuschel, ein flammender Pfeil, Schwert und Schild, eine Glocke, ein Bogen, ein Köcher, Pfeile und eine Gebetskette zählen. Sie schwingt einen Eisenstab, einen Donner, eine Keule und einen Dolch.

Sie ist der Inbegriff für den Kampfgeist, mit dem eine Mutter ihre Jungen beschützt und steht für die fundamentalen, animalischen Instinkte der Mutterschaft. Durga trägt manchmal auch den Beinamen „Shasthi“ – die Sechste. Dies aus dem Grund, weil sie am jeweils sechsten Tag nach der Geburt eines Kindes gerufen wird, um die endlosen Beschwörungen zum Schutz der Mutter und des Kindes mit ihrem Segen zu beenden.
Der siebte Tag gilt als Ruhetag. Hierin liegt im übrigen auch der Ursprung der patriarchalen Legende von den Göttern (dem persischen Ahura Mazda, dem memphischen Ptah, dem babylonischen Marduk, dem syrischen Baal sowie dem hebräischen Jehova), die die Welt in sechs Tagen schufen und am siebten Tag ausruhten.

Klarheit, wo ein Kampf sich lohnt

Immer, wenn es darum geht, gegen „Dämonen“ im Innen und im Außen zu kämpfen, ist die Kraft Durgas gefragt.
Sie bringt Menschen Klarheit darüber, wo sie kämpfen müssen, um etwas zu erreichen, und wo es sich nicht lohnt. Besonders Frauen hilft Durgas Energie dabei, Grenzen zu setzen, sich den Raum zu nehmen, der ihnen zusteht und ihre Kraft in erster Linie einmal für sich selbst einzusetzen. Erst wenn dies alles gewährleistet ist, können Frauen sich aus diesem Potential heraus entscheiden, auch etwas für andere zu tun.

Allerdings muss es Frauen, die die Kraft von Durga für sich nutzen wollen, klar sein, dass diese Göttin das Schwert der Wahrheit trägt. Dies zerstört zwar unerbittlich äußere Dämonen, es macht aber keinen Unterschied und holt jegliche Selbstverleugnung, Ignoranz und alle Schatten und dunklen Spiegel hervor.

Wenn Durga um Unterstützung gebeten wird, wird sie zu allererst sehr streng fragen:

  • Wie schützt du dich selbst, deine Arbeit, deine Ideen, deine Zeit?
  • Kennst du deine Rechte und setzt du dich auch dafür ein?
  • Wieviele (faule) Kompromisse gehst du ein?
  • Schaffst du es, Aufgaben und Anforderungen an dich abzulehnen, nicht nur weil du keine Zeit und Kraft, sondern einfach auch, weil du keine Lust dazu hast?

Erst, wenn Frauen beginnen, sich selbst und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, beginnen sie auch die Göttin Durga wahrzunehmen. Dann werden Frauen von ihr dabei unterstützt, ausschließlich nur mehr das an sich heran zu lassen, was für sie stärkend, nährend und liebevoll ist.

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